Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die mit trockener, gereizter Haut und starkem Juckreiz einhergeht. Für Betroffene kann das tägliche Leben dadurch stark beeinträchtigt werden. Die richtige Hautpflege spielt eine entscheidende Rolle, um Beschwerden zu lindern, Schübe zu vermeiden und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Besonders wichtig ist die Reinigung der Haut, da ungeeignete Produkte die Hautbarriere weiter schwächen können. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zur Basispflege bei Neurodermitis und wie du deine Haut optimal schützt.
Die richtige Hautreinigung bei Neurodermitis
Menschen mit Neurodermitis haben eine geschwächte Hautbarriere. Dies bedeutet, dass die Haut Feuchtigkeit schlechter speichern kann und schneller austrocknet. Zudem neigt sie eher zu Entzündungen und Reizungen. Eine falsche oder zu aggressive Reinigung kann diesen Effekt verstärken, weshalb es besonders wichtig ist, sanfte und hautschonende Methoden zu wählen.
Tipps für die richtige Reinigung:
- Verwende milde, pH-hautneutrale Reinigungsprodukte ohne Duft- und Farbstoffe. Viele herkömmliche Seifen und Duschgele enthalten aggressive Tenside, die die Haut zusätzlich austrocknen können. Achte auf sanfte Waschlotionen, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden.
- Lauwarmes statt heißes Wasser nutzen, um die Haut nicht unnötig auszutrocknen. Heiße Temperaturen lösen Fette aus der Hautbarriere und verschlimmern das Trockenheitsgefühl.
- Duschdauer auf maximal 5–10 Minuten begrenzen, um einen übermäßigen Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden.
Seifenfreie Waschlotionen oder rückfettende Duschöle bevorzugen, da sie helfen, den natürlichen Schutzfilm der Haut zu bewahren. - Nach dem Duschen die Haut sanft trockentupfen, statt zu rubbeln, da Reibung die empfindliche Haut zusätzlich reizen kann.
Ein weiteres hilfreiches Ritual kann das regelmäßige Baden in speziellen medizinischen Zusätzen sein. Haferflockenbäder oder Bäder mit Salz können beruhigend auf die Haut wirken und den Juckreiz lindern. Allerdings sollte auch das Baden nicht zu lange dauern und das Wasser nicht zu heiß sein.
Basispflege bei Neurodermitis: Warum sie so wichtig ist
Die Basispflege bildet die Grundlage jeder Neurodermitis-Behandlung. Sie sorgt dafür, dass die Haut widerstandsfähiger wird, Feuchtigkeit besser speichert und sich weniger schnell entzündet. Wer seine Haut regelmäßig und konsequent pflegt, kann oft längere symptomfreie Phasen erreichen und die Häufigkeit von Schüben reduzieren.
Welche Produkte sind ideal?
Rückfettende Cremes und Lotionen mit Inhaltsstoffen wie Urea, Panthenol oder Glycerin helfen, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten und sie geschmeidig zu machen. Salben und fettreiche Cremes sind besonders für sehr trockene Hautstellen geeignet. Sie bilden eine Schutzschicht auf der Haut und verhindern ein weiteres Austrocknen.
Produkte mit natürlichen Ölen wie Sheabutter, Mandelöl oder Nachtkerzenöl können ebenfalls dazu beitragen, die Haut zu beruhigen und die Barrierefunktion zu stärken.
Wichtig: Trage die Pflegeprodukte immer direkt nach dem Duschen oder Baden auf, wenn die Haut noch leicht feucht ist. So wird die Feuchtigkeit besser eingeschlossen.
Ein weiterer Aspekt der Basispflege ist das Vermeiden von reizenden Stoffen in Kleidung und Waschmitteln. Wähle weiche, atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle und verwende milde, parfümfreie Waschmittel.
Akutpflege: Was tun bei einem Neurodermitis-Schub?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es dennoch zu Schüben kommen. Diese sind oft durch starken Juckreiz, Rötungen und Entzündungen gekennzeichnet. In solchen Fällen ist eine gezielte Akutpflege nötig, um die Symptome schnell zu lindern.
Maßnahmen bei einem Schub:
- Kühlende Gels oder Cremes mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera oder Kamille können helfen, den Juckreiz zu lindern.
- Neurodermitis-Pflege ohne Kortison: Viele Menschen suchen nach Alternativen zu kortisonhaltigen Cremes. Produkte mit Zink, Hamamelis oder Weihrauchextrakt können entzündungshemmend wirken.
- Falls nötig, kann kortisonhaltige Creme aus der Apotheke in Absprache mit dem Arzt verwendet werden. Diese sollte jedoch nur kurzzeitig eingesetzt werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
- Kühlende Umschläge oder feuchte Kompressen können akute Beschwerden lindern und für eine angenehme Erfrischung sorgen.
Zusätzlich ist es wichtig, auf eine gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, da bestimmte Lebensmittel (z. B. stark verarbeitete Produkte oder Allergene) Neurodermitis-Schübe begünstigen können.
Die richtige Pflege macht den Unterschied
Die beste Pflege bei Neurodermitis besteht aus einer Kombination aus sanfter Reinigung, konsequenter Basispflege und gezielter Akutbehandlung im Falle eines Schubs. Wer seine Hautbedürfnisse kennt und darauf eingeht, kann langfristig für mehr Wohlbefinden sorgen und die Symptome effektiv reduzieren.